„Der Mensch ist, was er isst.“ (Ludwig Feuerbach) Ähnlich diesem Spruch kann auch gesagt werden: Der Mensch ist, was er arbeitet. Denn gleichermaßen wie der Mensch gewandelt wird zu dem, was er in sich aufnimmt, wird er auch geformt durch seine Tätigkeit. Es scheint klar zu sein, dass wer Autos repariert, ein Automechaniker ist, wer Hemden näht, ein Schneider ist. Wer sich aber einer anderen Tätigkeit zu wendet, kann nicht mehr sich in seiner ersten Funktion betiteln. Gleichermaßen gilt das auch für die Beziehungen. Eine Beziehung, die nicht gepflogen wird, stirbt ab. Das gilt zwischenmenschlich und in der Beziehung zwischen Mensch und Gott. Es genügt nicht, sich auf irgendetwas zu berufen. In der zwischenmenschlichen Beziehung wird das noch eingesehen, weniger aber in der Beziehung zu Gott. Ob in der Arbeit, in der Gemeinschaft mit Menschen oder in der Beziehung zu Gott: Lebendige Beziehung existiert nur im Vollzug.
Hannes Binder, Priester der Diözese Innsbruck