Edith Stein – Philosophin und Mystikerin, Jüdin und Christin, Frauenrechtlerin, Ordensfrau und Heilige, Opfer der Shoah: Zum 80. Todestag der Namensgeberin der benachbarten Hochschule thematisiert das Museum Stift Stams mit einer Ausstellung zeitgenössischer Arbeiten Leben und Werk der Patronin Europas. Idee und Auftrag stammen nach der erfolgreich rezipierten Petrus Canisius-Ausstellung im Jahre 2021 wiederum von dem Kunsthistoriker und Bischof von Innsbruck Hermann Glettler.
Rund 40 Positionen hat Kurator Hubert Salden aus Galerien und Museen quer durch ganz Europa von Antwerpen über Berlin und Barcelona bis Wien zusammengestellt. Gustav Metzger, Luc Tuymans, Marcel Odenbach oder Louise Bourgeois sind ebenso in der Ausstellung vertreten wie die beiden aus Tirol stammenden Künstler Thomas Riess und Franz Wassermann. Die künstlerischen Arbeiten thematisieren, so Kurator Hubert Salden, soziale Aspekte der Gesellschaft heute und deren Entsprechung in der Lebenszeit von Edith Stein ebenso wie die Möglichkeiten des Bildnerischen als Ausdruck des Geistigen in einer pluralistischen, von Diversität geprägten Gesellschaft.
Im Neuen Kreuzgang setzen sich Studierende der KPH mit der Namenspatronin ihrer Hochschule mit einem eigenen Rundgang auseinander. Das Ausstellungskonzept stammt vom Künstler und Bildhauer HELMUT NINDL.
Route 1: Die Initiative zum Aufbrechen – Weg von der Stiftspforte bis zum eigentlichen Ausgangspunkt der Ausstellung
Route 2: Lebens- und Glaubensweg von Edith Stein – Zehn ausgewählte Stationen vermitteln grundlegende Informationen und greifen zugleich heutige Anliegen auf.
Route 3: Schwerpunktthema: Phänomenologie – Studierende der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule Edith Stein haben sich mit der Phänomenologie (> philosophische Lehre bzw. Untersuchung der Erscheinungen) von Edith Stein auseinandergesetzt. Ihre Texte und Bilder, die im Zuge der Lehrveranstaltung Fotografie und Film unter der Leitung von Prof. MARIA SCHUCHTER entstanden sind, werden hier vorgestellt. Sie regen zum Weiterdenken an.
Route 4: Schwerpunktthema: Kreuzesmystik – Der Raum, der von einem transparent bedruckten Stoff geteilt wird, lädt zur Besinnung ein. Das große Kreuz von MAX SPIELMANN ist erst klar erkennbar, wenn man den markierten Weg geht. In Korrespondenz dazu hängt das zeitgenössische Werk RAUMKREUZ – CROSSING des Künstlers HELMUT NINDL. Entsprechende (darin eingravierte) Stichworte führen zu Zitaten von Edith Stein – und umgekehrt.
Route 5: „Uns bleibt die Sehnsucht nach der Fülle des Lebens“ – Was bleibt? Welche Impulse nehme ich mit?