Vandalismus

Immer wieder nehmen wir sinnlose Zerstörung in unserer Gesellschaft wahr. Und wenn die Täter ausgeforscht werden, hören wir sehr oft als Motiv, dass ihnen fad war. Wenn wir bedenken, dass der Mensch seine Erfüllung wesentlich in der Gestaltung unserer Welt und im Dienst aneinander findet, dann ist Vandalismus Ausdruck des ganzen Gegenteils. Er ist wie der Todestrieb im Menschen, der erst zur Geltung kommt, wenn der Lebenstrieb aus irgend einem Grund untergeht. Bei aller Hilfe, die wir unseren Mitmenschen angedeihen lassen, ist die notwendigste die Sinnvermittlung im Leben, die eine Voraussetzung des Lebenstriebes ist. Sonst kann es sein, dass der Betreffende mit unserer Hilfe nichts anzufangen weiß, wir uns zu Unrecht großer Taten rühmen und unsere Zeit und Mittel verschwenden.

Hannes Binder, Priester der Diözese Innsbruck