Jubiläumsausstellung im Neuen Kreuzgang des Stiftes Stams aus der Kunstsammlung,
dem Musikarchiv, dem Stiftsarchiv und der Stiftsbibliothek
26. Mai – 1. Oktober 2023
Mo-Sa 10-12 Uhr, 13-17 Uhr
So und Feiertage 13-17 Uhr
Das Jubiläumsjahr gibt Anlass, in sieben Stationen einen Blick auf die Geschichte von bedeutenden Äbten und auf Wohltäter sowie auf Kunst, Wissenschaft und Musik in Stams zu werfen. Es ist ein Gang gegen die Zeit, von der NS-Herrschaft bis hin zur Klostergründung. Vor der Aufhebung des Stiftes 1939 wurde ein Inventar des Kunstgutes und des Archivs angelegt.
Nach der ersten Klosteraufhebung (1807-1817) wurde 1816 als erster Mönch Aloys Schnitzer, der spätere 37. Abt von Stams, aufgenommen. Unter Abt Sebastian Stöckl (1790-1819) wirkte der Spätbarockmaler Josef Schöpf aus Telfs, der seinen gesamten künstlerischen Nachlass dem Stift vermachte.
Abt Vigil Kranicher (1766-1786) gelang es, das bereits erlassene Aufhebungsdekret vom Kloster abzuwenden: dies blieb „ewig im Gedächtnis“. Sein Reisebecher oder seine aus Paris importierte Taschenuhr zählen zu seinen persönlichen Dingen. Unter ihm wurde auch die Musiktradition durch P. Stefan Paluselli weitergeführt. Der Chronist P. Kassian Primisser benützte für seine Annalen eine einzigartige „Bindfadenkartei“.
Die beiden Innsbrucker Baumeister Gumpp schufen die Pläne für die Westfassade von der Doppelturmanlage über den Bernardisaal bis zur Heilig-Blut-Kapelle. Abt Zoz (1690-1699) hinterließ 40.000 Gulden Schulden. Abt Augustin Kastner (1714-1738) vollendete die Anlage.
Die Amtszeit von Thomas Lugga, dem 24. Abt von Stams (1616-1631), verläuft weitgehend parallel zur Regentschaft des Landesfürsten Erzherzog Maximilian III. Lugga beauftragte den Maler Paul Honegger mit den „Abtporträts“. Ihm war auch die Verehrung der Heilig-Blut-Reliquie ein großes Anliegen.
Unter Abt Grussit (1369-1387) kam das Haupt des hl. Zacharias als Geschenk von Kaiser Karl IV. 1377 nach Stams. Nach seiner Amtszeit gelangten bedeutende Codices mit Buchmalereien oder zwei Täfelchen (Böhmen um 1420/30) zur privaten Andacht nach Stams. Buchmalereien geben einen Hinweis, dass Wissenschaft und Bibliothekswesen immer eine bedeutende Rolle im Kloster gespielt haben.
Die Gründungsphase von Kloster Stams markieren natürlich das Stifterpaar Graf Meinhard II. von Tirol-Görz und seine Gemahlin Elisabeth von Wittelsbach. Das erste Güterverzeichnis von 1284 wurde im gleichen Jahr erstellt, in der die Einweihung der Klosterkirche erfolgte. Über deren Grundmauern wird dieser Ausstellungsteil gezeigt – ein besonderes architektonisches Erlebnis.
Die Ausstellung wurde von Gert Ammann und Helmuth Oehler kuratiert, die Katalogtexte von ihnen und Hildegard Herrmann-Schneider verfasst. Die redaktionellen Begleitung des Kataloges besorgte Michael Forcher.
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